ROLLER-TEST
HONDA SH150iText: Redaktion Fotos: Honda (3), Motomobil (2) „KRAFT“STOFFMacht ein Fingerhut Hubraum überhaupt einen Unterschied zum Achtelliter? Ist die „schräge“ Hubraumklasse eine schlaue Alternative?Die 150er-Variante des „kleinen SHi“ kostet 2020 im österreichischen Aktionspreis 3990 Euro (statt 3790 Euro wie der 125er, und ebenfalls mit dem intelligenten Smart-Topcase)). Sie wiegt um 0,2 Kilo mehr; die Leistung beträgt 12,4 kW (16,9 PS) bei 8500 Umdrehungen statt 9,6 kW (13,1 PS) bei 8250 Umdrehungen. Das maximale Drehmoment ist 14,9 statt 12 Newtonmeter.
Damit wird die Sache schon klarer: Der etwas „fettere“ SHi ist die mit Abstand kostengünstigste und effektivste Art des Rollertunings, noch dazu mit voller Werksgarantie. Grundlage ist freilich, dass man nicht auf den Achtelliter (aufgrund der Führerscheinvoraussetzungen, etwa B111 in Österreich) angewiesen ist und 150 Kubik (beim SHi-Honda 157 Kubik, genaugenommen) chauffieren darf. Angst vor einem etwas schwierigeren Wiederverkauf im Vergleich zum SH125i sollte man laut Honda-Händleraussagen nicht haben – ein 150er ist mittlerweile am Gebrauchtmarkt ebenfalls sehr begehrt. Kein Wunder, dass immer mehr Roller-Importeur dazu übergehen, auch eine solche (ursprünglich lediglich für Italien vorgesehene) Version anzubieten. Bei gleichem Hub von 55,5 Millimetern ist die Zylinderbohrung von 53,5 auf 60 Millimeter vergrößert. Die fast vier Plus-PS liefern echten, verwertbaren Boost. Man nimmt sogar kleine Autobahnteilstrecken unter die Räder und ist dort sicher nicht der langsamste. Die Höchstgeschwindigkeit steigt auf gut 110 Stundenkilometer, das Tachodisplay (Tachonadel gibt’s ja keine mehr) zeigt bald über 120. Der SH150i kam im „motomobil“-Test fast durch ganz Österreich, der Fahrer musste keinerlei Reisethrombose beklagen. Natürlich profitiert auch die Dynamik bei Fahrten zu zweit von zwanzig Prozent mehr Hubraum und entsprechend bauchigerem Leistungs- und Drehmomentverlauf. Erstaunlich und höchst erfreulich, dass die (ohnehin schon bemerkenswerte) Genügsamkeit des SHi durch den aufgebohrten Motor nicht beeinträchtigt wird, eher sogar im Gegenteil: Im „motomobil“-Probebetrieb nimmt der SH150i auf der Autobahn 2,4 bis 2,5 Liter, auf der Landstraße nur 1,8 bis 1,9 Liter auf hundert Kilometer. Er ist die Empfehlung, wenn man es manchmal ein bisschen eiliger hat. HIER GEHT’S ZUM INTENSIV-TEST DES HONDA SH125i Mod. 2020
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