ROLLER-NEWS
„NEW MID CONCEPT“ VON HONDAText: Redaktion Fotos: Honda SCOOTER-(R)EVOLUTIONDer erstaunlichste – und wahrscheinlich wichtigste – Beitrag zum Thema „Weiterentwicklung der Roller-Idee“ kommt von Honda. Ein Beitrag, der freundlicherweise auch in die Realität umgesetzt wird![]() Mit Crossover-Bikes, Automatikgetrieben und Verschmelzungen unterschiedlicher Zweiradsegmente beschäftigt sich Motorradgigant Honda bereits seit Jahrzehnten. Erinnern wir uns daran, dass es immerhin Honda war, die mit dem legendären Helix 250 (auch Fusion 250) in den späten 1980er-Jahren den Roller aus seinem Zwergendasein holten – plötzlich war die Klasse der geräumigen „Sofaroller“ etabliert und es wurde schick, im Business-Outfit mit dem Aktenkoffer unter der Heckklappe die Geschäftstermine per Scooter zu absolvieren. Die letzte Gestalt gewordene Auseinandersetzung mit der Verheiratung von Motorrad und Roller war vor wenigen Jahren der V2-Automatik-Hybrid DN-01 – seine größere Verbreitung scheiterte jedoch wahrscheinlich am Design, das einem italienischen Lunapark der Sechzigerjahre entsprungen war. Diese Interpretation passiert Honda mit der neuen Studie „New Mid Concept“ (auch NM2 genannt) nicht mehr. Das jetzt auf der EICMA 2010 in Mailand vorgestellte Konzept sorgt in weiten Kreisen für Begeisterung und Vorfreude – der Mix aus Scooter- und Motorradstyling wirkt innovativ und vertraut gleichzeitig, auch beim mehrmaligen Umrunden ist kein Patzer dran zu entdecken. Eigentlich ist die Studie eher schon ein weit entwickelter Prototyp und wirkt fixfertig zum Wegfahren. Rollerfahren bedeutet heutzutage einen gewissen Wetterschutz und vor allem unkomplizierte Bedienung – da gehört die Automatik automatisch dazu. Mit dem für die VFR 1200 entwickelten Doppelkupplungsgetriebe verfügt Honda über einen aktuellen technischen Höchststand, der gegenüber der bei Rollern klassischen Keilriemen-Variomatik einen beachtenswerten Vorteil hat: Durch die schlüssige Kraftübertragung gibt es keine Reibungsverluste durch Schlupf, Wirkungsgrad und Treibstoffeffizienz sind besser. Das Doppelkupplungssystem sorgt für automatische ruckfreie Schaltvorgänge. Spritzwassergeschützter Fußraum (Trittbretter) und tourentauglicher Vorderbau mit Gepäckfächern erinnern an die Rollerabteilung, auch der unter der Sitzbank vorgesehene Gepäckraum. Das Chassis bringt wiederum Vorteile aus dem Motorradbau mit: Fahrsichere, hochgeschwindigkeitsstabile 17-Zoll-Bereifung und Pro-Link-Hinterradfederung; bei der Bremsanlage wird Honda sicher zu den besten Teilen greifen. Vom Motor ist bislang bekannt, dass es ein Zweizylinder sein wird, der praxisgerechte Hubraum soll nach unseren Informationen irgendwo zwischen 600 und 800 Kubik liegen (daher auch die Bezeichnung „Neue Mitte“). Damit darf – bei allem Komfort und unkomplizierter Handhabung – eine Performance erwartet werden, die deutlich über dem von aktuellen Maxiscootern gewohnten Niveau liegt. Honda sagt einstweilen nicht mehr, als dass die NM2 das „ultimative Reisegerät“ sein wird. Wahrscheinlich wird’s uns auch im alltäglichen Stadtbetrieb gefallen. Das neue Konzept wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im Verlauf von 2012 auf den Markt kommen. |