Seite 2 von 2
Besonders das stabile System dieses einfach zu entriegelnden Klappsattels ist durchdacht: Darunter findet man die versperrbare Akku-Abdeckung, die einen kleinen, abdeckbaren Durchlass hat, um den Akku auch im Fahrzeug laden zu können. Wenn man ihn ins Büro, ins Hotel oder ins Heim mitnehmen will, um ihn dort zu laden, ist seine unkomplizierte Entnahme eine Angelegenheit von Sekunden. Dabei ist der Lüfter des Ladegeräts mäßig geräuschvoll, bereits nach zweieinhalb Stunden ist die „Geldkassette“ mit 480 Wattstunden (48 Volt, 10 Ampere) vollgepumpt. Danach zeigt sich ein Smiley am zentralen Digitaldisplay, dessen Mundwinkel kürzer werden, je näher es dem Ende der Fahrt zugeht. Witziger Einfall. Im Eco-Modus sind die dynamischen Eigenschaften des e-MO eher gedämpft. Den Power-Modus braucht man bereits auf leichten Steigungen und um die Höchstgeschwindigkeit zu erreichen. 30 Kilometer Praxisreichweite sind realistischer als die Prospektangabe von maximal 40 Kilometern, in hügeligem Gebiet ist’s nach 20 Kilometern aus. Um dem e-MO die Dürnstein-Schlappe heimzuzahlen und ihm den Rest zu besorgen, denken wir uns eine besondere Gemeinheit aus. Wir geben ihm eine echte Chance: Es muss auf den Seiberer hinauf. Denn die Kirschenhofer-Techniker haben die e-MO-Bergfähigkeiten positiv angemerkt, doch eine Bezwingung der berühmten Wachauer Bergrennstrecke als eher unwahrscheinlich eingeschätzt. Keine Viertelstunde später sind wir auch schon oben am Aussichtsparkplatz. e-MO hat’s tatsächlich geschafft. Dabei zeigt der Nabenmotor im Hinterrad keinerlei Hitzeerscheinungen. Allein der kurze, besonders steile Anstieg gleich nach Weißenkirchen geriet etwas mulmig, auf der restlichen Strecke entstanden jedoch keine Zweifel, das Tempo fiel selten unter 20 Stundenkilometer. Auch das „motomobil“-Redaktionskriterium im Wienerwald beim Tanzcafé Christine schafft e-MO dann mit Bravour. Bei der 20-prozentigen Steigung (steiler als die Turrach!) von Unterkirchbach nach Oberkirchbach muss es freilich passen – das erste E-Bike, das dieses Stück bewältigt, werden wir auf der Stelle ankaufen und unter den „motomobil“-Lesern verlosen! Wer will, wer braucht ein e-MO? Hat man den Einsatzzweck (wir denken da zum Beispiel an die tägliche Fahrt zu einem Park-and-ride-Platz), bei dem man eine überschaubare Reichweite in Kauf nehmen kann, dann ist das e-MO eine Empfehlung. Für manche Bereiche ist es durch seine leichte, minimalistische Bauweis sogar perfekt: Für die Mitnahme in Campern oder auf größeren Booten, ab etwa zwölf Metern Länge, gibt’s in der Elektroabteilung momentan nichts Besseres, wenn man nicht radeln will. Der Seiberer war nur so eine Sonderprüfung.
|