NEUE KONZEPTE
VORSTELLUNG: DIE TECHNIK DES HONDA X-ADVText: Redaktion Fotos: Honda (8), Motomobil (1) ROBUST & RAFFINIERTDrei, vier, fünf oder noch mehr verschiedene Bikes aus einer Hand, in einer Hand? Crossover zum Quadrat, sozusagen![]() Ergänzung: HIER GEHT’S ZUM ERSTEN TEST DES HONDA X-ADV! Der Ende 2015 vorgestellte Prototyp hieß noch City Adventure – für die ab Frühling lieferbare Serienversion scheint man den Fokus ein bisschen mehr auf die All-Terrain-Fähigkeit verlagert haben, worauf sowohl der Name X-ADV als auch einige technische Merkmale hinweisen: Unter dem Motorblock gibt es eine 2,5 Millimeter dicke Alu-Schutzplatte mit 162 Millimeter Bodenfreiheit; lange Federwege (154 Millimeter vorn und 150 Millimeter hinten) sollen heftige Fahrbahnschläge wegstecken; die Handprotektoren sind im Design der aktuellen Africa Twin; auch das Stollenprofil der Reifen vermittelt ziemliche Abenteuerlust. Dass die intelligent und selbsttätig schaltende DCT sehr gut mit geländegängigen Bikes zusammenpasst, zeigen die Verkaufserfolge und Kundenberichte der CRF1000L Africa Twin. Auch die 40,3 kW (55 PS) des X-ADV sollten für knackige Zwischenspurts reichlich sein, und ein Normverbrauch von nur 3,5 Liter auf 100 Kilometer ist sonst für Maxiscooter in dieser Leistungsklasse unerreichbar. Auch ein vollgetanktes Gewicht von 238 Kilo (wenn man vom Yamaha T-Max und vom ganz neuen Kymco AK 550 absieht). Für das bis jetzt robusteste Chassis der 750er-DCT-Plattform sprechen die 41-Millimeter-USD-Gabel (in Vorspannung und Zugstufe verstellbar), die massive Alu-Hinterradschwinge mit progressiv angelenktem ProLink-Monoshock sowie die Doppelscheibenbremsanlage mit 310 Millimeter Durchmesser, Zweikreis-ABS und radial montierten Zangen. Die Tourenqualitäten des Honda X-ADV werden vom (ohne Werkzeug um 136 Millimeter fünffach höhenverstellbaren) Windschild unterstützt, außerdem von der serienmäßig 820 Millimeter hohen Komfortsitzbank, die als Option mit 790 Millimeter Sitzhöhe erhältlich ist. Wieviel Roller ist im X-ADV drin? Jedenfalls mehr als in bisherigen Integra-Versionen: Durch die Verkleinerung der Hinterradfelge machte man Platz für einen LED-beleuchteten 21-Liter-Stauraum, der einen Integralhelm schlucken soll, hier ist auch ein 12-Volt-Outlet. Und der Kritik an der O-Ring-Sekundärkette (statt wartungsfreiem Zahnriemen) wird nun mit einem praxisfreundlichen Rundum-Kettenschutz begegnet. Der Wettbewerb um den besten Ampelplatz? 91 Zentimeter Lenkerbreite sind nicht gerade schmächtig (Vespa GTS: 76 Zentimeter), aber ein ordentlicher 39-Grad-Lenkereinschlag und nur 2,8 Meter Wendekreis können in mancher Verkehrslage sicher helfen, die Situation zu klären. Außerdem wurde der X-ADV in den Megastau-Cities Paris und Rom entwickelt: Es gab auch eine Zwischenvariante mit 88 Zentimeter Lenkerbreite, doch dann entschied man sich dafür, das konifizierte Gouvernal höher als die üblichen Autorückspiegel anzubringen. Bei der oft überraschenden Straßenbeschaffenheit dieser Musterstädte bekommen auch die großzügigen X-ADV-Federwege ihren tieferen Sinn. Das Cockpit-Design lehnt sich an das der CRF450Rally an. Für den Bedienkomfort gibt es erstmals in der DCT-Baureihe ein schlüsselloses Smart-Key-System mit großem Funktionsumfang: Der sich nähernde Besitzer wird (mit auf Wunsch automatisch aufleuchtenden Blinkern) erkannt; das Einstecken eines herkömmlichen Schlüssels ins Zündschloss erübrigt sich; Lenker, Sitzbank und Tankdeckel können nun entriegelt werden. Im Fahrmodus D hat der X-ADV eine kürzere Übersetzung als der Integra; im Sportmodus der „Dual Clutch Transmission“ findet man drei wählbare Untermodi, wie seit 2016 gewohnt und auch sehr positiv bewertet. Mit dem 13-Liter-Tank sollte die Praxisreichweite deutlich über 300 Kilometer liegen. Der im italienischen Honda-R&D-Designcenter in Rom gestylte X-ADV ist in vier Farbvarianten erhältlich: Digital Silver Metallic; Matt Bullet Silver; Pearl Glare White (Tricolor-Look der Africa Twin); Victory Red. Der Österreich-Preis 2017 ist 12.290 Euro; Verkaufsstart ist im April. Gibt es einen bis jetzt unentdeckten Fehler am Hybridkonzept des X-ADV? Der ausführliche „motomobil“-Test im Frühling wird es klären.
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